9C_99/2008: Alkoholismus keine “Krankheit” (amtl. Publ.)

Wie das BGer am 3. Juli 2008 entsch­ied, muss ein schw­er­er Alko­ho­lik­er die Frage “Bestanden in den let­zten fünf Jahren jemals Krankheit­en oder erlit­ten Sie einen Unfall?” bei der Auf­nahme in die BVG-Stiftung nicht beja­hen, wenn er zum fraglichen Zeit­punkt zwar um seinen über­durch­schnit­tlich hohen Alko­holkon­sum weiss oder wis­sen müsste, sich aber zugle­ich kein­er anzeigepflichti­gen … weit­er­lesen

2C_234/2008: Pflichtenheft iSv GUB/GGA 17 ist generell-abstrakt und kann auf Gesetzes- und Verhältnismässigkeit überprüft werden (amtl. Publ.)

Das BGer hat mit Urteil vom 28. Juli 2008 entsch­ieden, dass das Pflicht­en­heft, das bei der Ein­tra­gung ein­er Ursprungs­beze­ich­nung in das Reg­is­ter nach GUB/GGA 13 und v.a. für den Schutzum­fang der geschützten Ursprungs­beze­ich­nung entschei­dend ist (das Pflicht­en­heft beruht auf LwG 16 II b und gestützt darauf auf GUB/GGA 7), “eher den Gehalt ein­er generell-abstrak­ten Regelung, … weit­er­lesen

5D_139/2007: Anwaltsmonopol im SchKG-Beschwerdeverfahren

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid 5D_139/2007 vom 10. April 2008 (pub­liziert am 4. August 2008) hat­te das BGer zu entschei­den, ob ein Treuhand­büro den Beschw­erde­führer vor Bun­des­gericht gültig vertreten kann. Die Beson­der­heit des vor­liegen­den Falls lag darin, dass die Beschw­erde des Beschw­erde­führers man­gels Stre­itwert und Rechts­frage von grund­sät­zlich­er Bedeu­tung nicht als Ein­heits­beschw­erde, son­dern lediglich … weit­er­lesen

4A_16/2008: Gaunerlohn ist nicht zurückzugeben (Praxisänderung zu Art. 66 OR)

Das Bun­des­gericht hat in einem jüng­sten Entscheid (4A_16/2008) seine bish­erige Recht­sprechung zu Art. 66 OR geän­dert. Nach der bish­eri­gen Recht­sprechung schloss Art. 66 OR die Rück­forderung nicht bloss dessen aus, was zur Ans­tiftung oder Beloh­nung eines rechts- oder sit­ten­widri­gen Han­delns gegeben wurde (“Gauner­lohn”), son­dern die Rück­forderung aller Leis­tun­gen, die auf­grund eines rechts- oder sit­ten­widri­gen Ver­trags … weit­er­lesen

5A_29/2007: Paulianische Anfechtung ZKB/SAirGroup

Am 29. Mai 2008 entsch­ied das Bun­des­gericht (5A_29/2007), dass die Zürcher Kan­ton­al­bank (ZKB) im Rah­men ein­er pau­lian­is­chen Anfech­tungsklage der SAir­Group in Nach­lassliq­ui­da­tion 80,5 Mio. CHF zahlen muss (NZZ, Han­del­szeitung). Das Bun­des­gericht hat gestern die Entschei­d­be­grün­dung veröf­fentlicht. Sachver­haltDie ZKB gewährte im August 1999 der SAir­Group einen Kred­it von CHF 100 Mio. (Blankolim­ite), der voll in Anspruch … weit­er­lesen

1C_48/2008: Behindertengerechte Ausstattung von Um- und Neubauten (amtl.Publ.)

Das BGer hat am 9. Juli 2008 eine Beschw­erde des Invali­den­ver­bands Pro­cap abgewiesen. Pro­cap hat­te im Baube­wil­li­gungsver­fahren für eine Erweiterung des Heil­bads in der Gemeinde Grub (AR) gestützt auf das BehiG Ein­sprache ein­gelegt, weil nur der Erweiterungs­bau, aber nicht die ganze restliche Anlage uneingeschränkt zugänglich war. Im fol­gen­den Ver­fahren erhielt Pro­cap teil­weise Recht, ver­langte vor … weit­er­lesen

4A_47/2008: Berechnung der arbeitsrechtlichen Kündigungsfrist (Rückrechnung); Klärung der Rechtsprechung (amtl. Publ.)

Im Entscheid 4A_47/2008 vom 29. April 2008 hat­te sich das Bun­des­gericht mit der Berech­nung der arbeit­srechtlichen Kündi­gungs­frist zu befassen. Das Bun­des­gericht hat­te dabei u.a. die Frage zu klären, ob der Entscheid BGE 131 III 467 (= 4C.423/2004 vom 14. April 2005) dies­bezüglich zu ein­er Prax­isän­derung geführt hat. Im hier erwäh­n­ten Entscheid führte das Bun­des­gericht nun­mehr … weit­er­lesen

4A_21/2008: Unerlaubte Handlung & Geldwäscherei (zur amtl. Publ. vorgesehen)

In einem aktuellen, zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid hat­te sich das Bun­des­gericht mit der Wider­rechtlichkeit von Ver­mö­genss­chädi­gun­gen auseinan­derzuset­zen. Das Gericht äusserte sich soweit ersichtlich erst­mals einge­hend (vgl. BGE 133 III 323: Wider­rechtlichkeit jeden­falls nicht, wenn der sub­jek­tive Tatbe­stand der Geld­wäsche nicht erfüllt ist) zur Frage, ob die Bes­tim­mungen des Geld­wäschereige­set­zes als Schutznor­men zur Begrün­dung ein­er … weit­er­lesen

9C_422/2007: keine PE für internes Verfahren einer Pensionskasse (amtl. Publ.)

Es beste­ht kein Anspruch auf Parteientschädi­gung für Aufwen­dun­gen in einem Ver­fahren, das nicht einen hoheitlichen, rechts­gestal­tenden Ver­wal­tungsakt vor­bere­it­et. Dies gilt zB für das Ver­fahren, das zu einem Ein­spracheentscheid nach dem kan­tonalen Gesetz über die Pen­sion­skasse Basel-Stadt führt: Dieses Ver­fahren wirkt nicht rechts­gestal­tend, son­dern dient nur der inter­nen Wil­lens­bil­dung der Vor­sorgeein­rich­tung. “Da jenes also keine verbindliche … weit­er­lesen

5C.287/2006: Massnahmezuständigkeit nach IPRG 10 bei ausl. Scheidungsklage (amtl. Publ.)

Ist im Aus­land eine Schei­dungsklage anhängig, beste­ht, wie das BGer erneut entsch­ied, in der Schweiz eine Zuständigkeit für vor­sor­gliche Mass­nah­men für die Zeit des Schei­dungsver­fahrens nur im Rah­men von IPRG 10. Wenn im Aus­land eine Schei­dungsklage anhängig ist, beste­ht in der Schweiz grund­sät­zlich keine Zuständigkeit nach IPRG 46 für den Erlass von Eheschutz­mass­nah­men mehr: Die Regel, … weit­er­lesen