5C.248/2006: Verbot von Dopingmitteln unabhängig von der nachgewiesenen Menge nicht persönlichkeitsverletzend (amtl. Publ.)

Der Schweiz­er Pfer­­derennsport-Ver­band durfte ein Pferd dis­qual­i­fizieren, nach­dem eine ver­botene Sub­stanz (4‑MAA; hier als Abbaupro­dukt des Medika­ments Metami­zol) nachgewiesen wor­den war, und zwar unab­hängig von der Konzen­tra­tion der Sub­stanz und der Frage, ob die nachgewiesene Menge über­haupt eine Leis­tungssteigerung bewirken kon­nte. Dies ergab sich aus ein­er Abwä­gung zwis­chen dem Inter­esse des Ver­bands an der Effizienz … weit­er­lesen

B 134/06: Barauszahlung von Vorsorgegeldern für betriebliche Investitionen (amtl. Publ.)

Bei der Auflö­sung ein­er ein­fachen Gesellschaft zum Betrieb eines Bauerngutes ent­stand Kap­i­talbe­darf für die Abfind­ung des auss­chei­den­den Gesellschafters und eine notwendi­ge betriebliche Investi­tion. Wie das BGer in ein­er detail­lierten Ausle­gung von BVG 4 IV entsch­ied, darf in solchen Fällen nach Kündi­gung der frei­willi­gen beru­flichen Vor­sorge die Auszahlung in bar erfol­gen, sofern eine Miss­brauchs­ge­fahr aus­geschlossen wer­den kann.

2C_583/2007: Haftung einer IV-Stelle ist “Staatshaftung” iSv BGG 85 I a (amtl. Publ.)

Die Haf­tung ein­er IV-Stelle für eine rechtswidrige Hand­lung (ATSG 78) bet­rifft das Gebi­et der Staat­shaf­tung iSv BGG 85 I a: “Il s’ag­it donc d’un cas de respon­s­abil­ité réglé de manière spé­ci­fique par une dis­po­si­tion spé­ciale qui relève de la respon­s­abil­ité éta­tique au sens de l’art. 85 al. 1 let. a LTF.” Eine Beschw­erde in öffentlich-rechtlichen Angele­gen­heit­en … weit­er­lesen

5A_207/2007: Limitiertes Vorkaufsrecht (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob die Tochter des Ver­stor­be­nen ein lim­i­tiertes Vorkauf­s­recht gegen ihren Brud­er, den einzi­gen weit­eren Erben, ausüben kon­nte. Zwar ste­ht das ererbte Vorkauf­s­recht den Mit­gliedern der Erbenge­mein­schaft zu gesamter Hand zu, doch war hier anzunehmen, dass der Brud­er auf die Ausübung verzichtet hat­te und dass deshalb seine Schwest­er zur alleini­gen Ausübung … weit­er­lesen

9C_568/2007: Rückwirkende Berücksichtigung einer Lohnnachzahlung für die BVG-Rente (amtl. Publ.)

Eine Kranken­schwest­er, die auf der Grund­lage ein­er Inva­lid­ität von 100% Leis­tun­gen der Vor­sorgeein­rich­tung bezog, erstritt vor Gericht Lohn­nachzahlun­gen, weil der ursprünglich fest­gelegte Lohn geschlech­ter­diskri­m­inierend und mit dem Gle­ich­stel­lungs­ge­setz nicht vere­in­bar war. — Die VE lehnte es ab, den der Rente zugrun­degelegten mass­geben­den Lohn entsprechend und rück­wirk­end zu erhöhen.  Wie das BGer fes­thält, muss die nach­bezahlte … weit­er­lesen

4A_42/2007: Wegen schlechter Organisation nicht auffindbare Beweismittel keine “neuen” Beweismittel (amtl. Publ.)

Nach der Recht­sprechung kann das BGer bindende End‑, Teil- und Zwis­ch­enentschei­de inter­na­tionaler Schieds­gerichte rev­i­dieren und die Sache an das Schieds­gericht zurück­weisen. Ana­log anwend­bar ist BGG 123 II a (Revi­sion­s­grund) und BGG 124 I d BGG (90-tägige Frist). Strit­tig war vor­liegend die Ein­hal­tung der Frist. Der Revi­sion­sklägerin war es allerd­ings nicht gelun­gen zu bele­gen, dass die angerufe­nen … weit­er­lesen

8C_23/2007: Begehren um Erlass einer Verfügung: einjährige Frist (amtl. Publ.)

Ein Ver­sicher­er, der Leis­tun­gen zugun­sten der Hin­ter­lasse­nen ein­er frei­willig aus dem Leben geschiede­nen Per­son ablehnt, weil der Suizid keine Folge eines früheren Unfalls sei, hat dies mit ein­er Ver­fü­gung zu erk­lären, d.h. mit einem als Ver­fü­gung beze­ich­neten Schreiben zumin­d­est mit ein­er Rechtsmit­tel­belehrung (ATSG 49; ATSG 51). Ver­säumt dies der Ver­sicher­er, so hat der Anspruch­steller den … weit­er­lesen

4A_432/2007: Luxuswagen sind keine Gegenstände des üblichen Verbrauchs (amtl. Publ.)

Nach dem Kauf eines Mer­cedes CL600 für etwas mehr als CHF 190’000 klagte der Käufer gegen zwei Unternehmen, Daimer­Chrysler mit Sitz in Schlieren bzw. in Stuttgart, vor einem Gen­fer Gericht auf Schaden­er­satz und Garantieleis­tun­gen. Alle Instanzen vernein­ten die Zuständigkeit des angerufe­nen Gerichts. Für die zweite Beklagte hätte sich die Zuständigkeit allein auf LugÜ 13 ff. … weit­er­lesen

4A_347/2007: Kein absolutes Freihaltebedürfnis für den Buchst. “M” für Schokolade (amtl. Publ.)

Der Migros-Genossen­schafts-Bund (MGB) erhob erfol­gre­ich Wider­spruch gegen die Hin­ter­legung der Wort- und ein­er Bild-Marke “M‑Joy” der Kraft Foods Schweiz Hold­ing AG. Das Wider­spruchsver­fahren ist seit Okto­ber 2004 vor dem BVer­wGer hängig. Kraft Foods klagte in der Folge auf Fest­stel­lung, dass ihr Gebrauch des Kennze­ichens M‑JOY für Schoko­laden­pro­duk­te die Marken “M” bzw. “M BUDGET” nicht ver­let­zen. … weit­er­lesen