4A_655/2012: Zulässigkeit der Beschwerde in Zivilsachen in Medizinalhaftungsfällen (amtl. Publ.)

In Medi­z­inal­haf­tungs­fällen gestützt auf öffentlich­es kan­tonales Ver­ant­wortlichkeit­srecht gegen ein öffentlich-rechtlich organ­isiertes Spi­tal ste­ht nur die Beschw­erde in Zivil­sachen bzw. sub­sidiär die Ver­fas­sungs­beschw­erde zur Ver­fü­gung (Art. 72 Abs. 2 lit. b BGG). In einem Grund­satzentscheid hat das Bun­des­gericht entsch­ieden, dass in Medi­z­inal­haf­tungs­fällen nur die Beschw­erde in Zivil­sachen (bzw. eine Ver­fas­sungs­beschw­erde) offen ste­ht, selb­st wenn sich die … weit­er­lesen

6B_142/2012: Verspätetete Ermächtigung zur Strafverfolgung (amtl. Publ.)

Ein ehe­ma­liger Angestell­ter der Bun­de­spolizei, der u.a. wegen Miss­brauchs der elek­tro­n­is­chen Zeit­er­fas­sung ent­lassen wor­den war, gelangte gegen seine Verurteilung wegen Betruges vor das Bun­des­gericht. Der Beschw­erde­führer brachte erfol­gre­ich vor, die Vorin­stanz habe ihn verurteilt, ohne dass die nach dem Ver­ant­wortlichkeits­ge­setz (VG) nötige Ermäch­ti­gung rechtzeit­ig vorgele­gen habe. Das Bun­des­gericht set­zt sich in seinem Urteil vom 28. … weit­er­lesen

4A_607/2012: Kostenbefreiung nach kantonalem Recht auch für Parteientschädigung (amtl. Publ.)

Das BGer hielt im vor­liegen­den Entscheid fest, dass ZPO 116 (fakul­ta­tive weit­ere Kosten­be­freiung durch die Kan­tone) nicht nur für die Gericht­skosten, son­dern auch für die Parteientschädi­gung gilt, gestützt auf eine gram­matikalis­che und his­torische Ausle­gung. Damit war eine frühere Gen­fer Regel zur Kosten­be­freiung in Mietrechtsstre­it­igkeit­en bundesrechtskonform.

5A_492/2012: Gerichtsgebühr des Arrestgerichts nach GebV SchKG, nicht nach kantonalem Tarif (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Entscheid hat­te das BGer die Kosten- und Entschädi­gungs­fol­gen im Rechtsmit­telver­fahren gegen Arrestein­spracheentschei­de zu beurteilen. Das OGer als Vorin­stanz hat­te fest­ge­hal­ten, dass für die Gerichts­ge­bühren in den gerichtlichen Sum­marsachen des SchKG seit Inkraft­treten der ZPO nicht mehr GebV SchKG  48 ff., son­dern der kan­tonale Tarif mass­gebend sei: Das Oberg­ericht (vgl. BlSchK 2011 S. 69 f.) … weit­er­lesen

4A_450/2012: Begriff des Pauschalreisevertrags; nicht beim Chartervertrag über eine Yacht (amtl. Publ.)

Die spätere Klägerin schloss auf Ver­mit­tlung einen Char­ter­ver­trag mit der Eigen­tümerin ein­er Yacht A für eine zwei­wöchtige Ferien­reise zum Preis von USD 177’500. Der Ver­mit­tler unterze­ich­nete den Ver­trag eben­falls, aber — laut AGB — nur mit Bezug auf Kom­mis­sion und Haf­tungsauss­chluss. Vor Antritt der Reise wurde die Yacht A jedoch zu Reparat­u­rar­beit­en trock­en­gelegt. Die Klägerin … weit­er­lesen

4A_575/2012: Ausbildungskredite sind keine Konsumentenverträge i.S.v. KKG 3 (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Fall zu beurteilen, ob das KKG auf einen Aus­bil­dungskred­it der Thur­gauer Kan­ton­al­bank zugun­sten eines Stu­den­ten der Rechtswis­senschaften anwend­bar war. Es war unbe­strit­ten, dass eine Kred­it­fähigkeit­sprü­fung i.S.v. KKG 28 nicht erfol­gt war, was nach KKG 32 für die Kred­it­ge­bern den Ver­lust des von ihr gewährten Dar­lehens führen kann. Fraglich war konkret, … weit­er­lesen

4A_520/2012: Rechtsprechung zur Qualifizierung von Bonuszahlungen präzisiert (amtl. Publ.)

In einem Leit­entscheid (BGer. 4A_520/2012 vom 26. Feb­ru­ar 2013) hat das Bun­des­gericht seine in BGE 129 III 276 entwick­elte Recht­sprechung präzisiert, wonach der akzes­sorische Charak­ter ein­er Grat­i­fika­tion dann kaum mehr gewahrt ist, wenn die Son­dervergü­tung regelmäs­sig einen höheren Betrag erre­icht als der Lohn. Die Vorin­stanz hat­te erwogen, der aufgeschobene Aktien­bonus im Betrag von CHF 1’292’256 sei … weit­er­lesen

4A_496/2012: Begriff der materiellen Rechtskraft und des identischen Streitgegenstandes (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hat­te Gele­gen­heit, sich in einem Fall aus­führlich zur materiellen Recht­skraft und zum Begriff des iden­tis­chen Stre­it­ge­gen­standes zu äussern (BGer. 4A_496/2012 vom 25. Feb­ru­ar 2013): 3.1 Materielle Recht­skraft bedeutet Mass­ge­blichkeit eines formell recht­skräfti­gen Urteils in jedem späteren Ver­fahren unter densel­ben Parteien. Sie hat eine pos­i­tive und eine neg­a­tive Wirkung (statt aller SIMON ZINGG, in: Bern­er … weit­er­lesen

4A_702/2012: Verjährung von Forderungen aus der privaten Erwerbsausfallversicherung (amtl. Publ.)

In der pri­vat­en Erwerb­saus­fal­lver­sicherung ist für den Beginn der Ver­jährung der Zeit­punkt mass­gebend, in dem der Erwerb­saus­fall objek­tiv ein­tritt. Nicht entschei­dend ist hinge­gen, wann der Erwerb­saus­fall konkret durch den Ver­sicherungsnehmer nachgewiesen wird (E. 1.3.4). Für jeden Rente­nanspruch läuft eine sep­a­rate Ver­jährungs­frist von zwei Jahren (E. 2.5). Der Beschw­erde­führer (Jahrgang 1955) war seit 1983 selb­st­ständig erwerb­stätig. … weit­er­lesen

9C_500/2012: keine Legitimation der Destinatäre zur Anfechtung des Genehmigungsentscheids bei Teilliquidation (amtl. Publ.)

Im Fall der Teilliq­ui­da­tion ein­er Vor­sorgeein­rich­tung müssen nach BVG 53b II die regle­men­tarischen Vorschriften über die Voraus­set­zun­gen und das Ver­fahren zur Teilliq­ui­da­tion von der Auf­sichts­be­hörde genehmigt wer­den. Im Rah­men des Genehmi­gungsver­fahrens [sieht ] das Gesetz […] für die Des­ti­natäre bei der Erstel­lung und rechts­be­grün­den­den Genehmi­gung des Teilliq­ui­da­tion­sre­gle­ments, welch­es Ver­fahren zwin­gend und in sich abgeschlossen ist, … weit­er­lesen