5A_82/2012: Persönlichkeitsverletzung durch Rassismusvorwurf (amtl. Publ.)

Der Text der Medi­en­mit­teilung des Bun­des­gerichts zu diesem Urteil: Per­sön­lichkeitsver­let­zung durch Ras­sis­musvor­wurf Wer sich ohne weit­ere Wer­tung gegen die Ver­bre­itung des Islam in der Schweiz äussert, ist kein Ras­sist. Das Bun­des­gericht urteilt daher, dass ein Poli­tik­er, der wegen ein­er Äusserung dieses Inhalts des “ver­balen Ras­sis­mus” bezichtigt wurde, in sein­er zivil­rechtlich geschützten Per­sön­lichkeit wider­rechtlich ver­let­zt wor­den ist. An … weit­er­lesen

4A_249/2012: Sistierung im Schlichtungsverfahren: zulässig, aber nur mit Zurückhaltung; Jahresfrist von ZPO 203 IV gilt weiter (amtl. Publ.)

Das BGer hält fest, dass auch ein Schlich­tungsver­fahren nach ZPO 126 sistiert wer­den kann: Nach Art. 126 Abs. 1 ZPO kann das Gericht das Ver­fahren sistieren, wenn die Zweck­mäs­sigkeit dies ver­langt, namentlich wenn der Entscheid vom Aus­gang eines anderen Ver­fahrens abhängig ist. Auch im Schlich­tungsver­fahren muss eine Sistierung zuläs­sig sein, wenn die sofor­tige Durch­führung der Ver­hand­lung … weit­er­lesen

5A_365/2012: im Arrestverfahren zugelassene Beweismittel (amtl. Publ.)

Ein Arrestver­fahren hat­te zu Arrest­be­fehlen für eine durch einen Eigen­wech­sel (“bil­let à ordre”) aus­gewiesene Forderung geführt. Im Ver­fahren hat­te die Schuld­ner­in die Echtheit des Wech­sels bestrit­ten und ver­langt, ihr sei die Möglichkeit zu geben, ein (Partei-)Gutachten beizubrin­gen. Der zuständi­ge Richter in Sion hat­te abgelehnt. Zwar hätte dies das Ver­fahren nicht verzögert, aber ein Parteigutacht­en hätte … weit­er­lesen

9C_2/2012: BVG 53b (Teilliquidation) auf patronale Wohlfahrtsfonds analog anwendbar (amtl. Publ.)

Das BGer entschei­det im vor­liegen­den Fall die umstrit­tene Frage, ob nur noch Per­son­alfür­sorges­tiftun­gen, die auf dem Gebi­et der Alters‑, Hin­ter­lasse­­nen- und Invali­den­vor­sorge tätig sind, in den Anwen­dungs­bere­ich von ZGB 89bis VI fall­en, so dass auch BVG 53b (Teilliq­ui­da­tion) nur auf solche Stiftun­gen anwend­bar wäre, oder ob auch patronale Wohlfahrts­fonds von der Ver­weisung von ZGB 89bis … weit­er­lesen

8C_63/2012: Zürcher Sozialversicherungsrichter zu Recht niedriger besoldet als Richter am OGer und VGer ZH (amtl. Publ.)

Der Zürcher Kan­ton­srat hat­te im Feb­ru­ar 2011 beschlossen, die dreizehn Richter des SozVers­Ger ZH zwei Lohn­klassen tiefer einzustufen als die Mit­glieder des Ver­wal­­tungs- und Oberg­erichts (Unter­schied: rund CHF 30’000 p.a.), weil unter dem Sozialver­sicherungs­gericht keine erste Gerichtsin­stanz tätig sei.  Das BGer schützt diesen Entscheid, wie bere­its die Vorin­stanz, das VGer ZH, dessen Urteil eben­falls online ver­füg­bar … weit­er­lesen

9C_88/2012: keine Anwendung der clausula auf jüngste Finanzkrisen; einseitige Kürzung einer Zusatzrente (amtl. Publ.)

Vor­liegend war umstrit­ten, ob das Regle­ment ein­er Vor­sorgeein­rich­tung im Bere­ich der weit­erge­hen­den beru­flichen Vor­sorge wirk­sam ein­seit­ig geän­dert wor­den ist (Kürzung ein­er zugesicherten Zusatzrente). In diesem Bere­ich kann das das Regle­ment ein­er Vor­sorgeein­rich­tung grund­sät­zlich nur dann ein­seit­ig geän­dert wer­den, wenn dies ver­traglich vor­be­hal­ten wurde (vgl. BGE 137 V 105 E. 6.1). Vor­liegend berief sich die Vor­sorgeein­rich­tung … weit­er­lesen

SWITCH darf im Retailbereich aus aufsichtsrechtlicher Sicht für switchplus werben; vorbehalten bleibt das Wettbewerbsrecht (amtl. Publ.)

Die Stiftung SWITCH nimmt seit 1987 im Auf­trag des BAKOM (gestützt auf AEFV 14a) die Zuteilung und Ver­wal­tung von  “.ch”-Domains wahr. 2009 grün­dete sie die Tochterge­sellschaft switch­plus, die Dien­stleis­tun­gen rund ums Inter­net anbi­etet. switch­plus ist eine sog. whole­sale-Part­n­er­in von SWITCH, kann also Drit­ten Domain­na­men zuteilen und diese ver­wal­ten (AEFV 14c-quater). Das BAKOM hat­te SWITCH auf … weit­er­lesen

4A_740/2011: Durchführung des Regresses im internationalen Verhältnis; Aktivlegitimation des Regressberechtigten; Unterschieden zw. common law und civil law (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob dem zahlen­den Unfal­lver­sicher­er eines Geschädigten ein direk­tes Forderungsrecht gegen den Haftpflichtver­sicher­er des Schädi­gers zukam. Das BGer hat in diesem Fall bere­its entsch­ieden (BGE 134 III 420), dass diese Frage nicht durch das — hier anwend­bare — StVÜ beant­wortet werde. Mass­ge­blich für den Bestand des Regress­rechts sei vielmehr nach IPRGweit­er­lesen

8C_45/2012: Revisonsgesuche vor kantonalen Instanzen bei vor BGer hängiger Beschwerde (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te in zwei Urteilen (9C_441/2011 und  8C_729/2008) fest­ge­hal­ten, kan­tonale Gerichte seien nicht verpflichtet, auf Revi­sion­s­ge­suche gegen Entschei­de einzutreten, die formell noch nicht in Recht­skraft erwach­sen sind. Im vor­liegen­den Urteil wider­ruft es diese Recht­sprechung: 6.4 Damit ist festzuhal­ten, dass eine Vorin­stanz des Bun­des­gerichts auf ein Revi­sion­s­ge­such nicht einzig mit der Begrün­dung nicht ein­treten darf, … weit­er­lesen

5A_288/2012: Arrestprosequierung, Zustellung des Zahlungsbefehls und Obliegenheiten des Arrestgläubigers (amtl. Publ.)

SchKG 279 I ver­langt vom Arrest­gläu­biger, spätestens zehn Tagen nach Zustel­lung der Arresturkunde Betrei­bung “einzuleit­en”, falls er das nicht schon vor der Arrest­be­wil­li­gung getan hat (Pros­e­quierung). Das BGer hält zunächst fest, dass “Ein­leitung” nicht die Zustel­lung des Zahlungs­be­fehls meint, son­dern die Stel­lung des Betrei­bungs­begehrens: 4.1 Mit “Ein­leit­en der Betrei­bung” im Sinn von Art. 279 Abs. … weit­er­lesen