2C_183/2010: Entzug des Anwaltspatents wegen Urkundenfälschung

Das BGer schützt einen Entscheid der Anwalt­skam­mer SG, die einem Anwalt nach ein­er Verurteilung wegen Urkun­den­fälschung (began­gen im Rah­men ein­er Gesellschafts­grün­dung) das Patent ent­zo­gen und die Veröf­fentlichung des Entschei­ds im kan­tonalen Amts­blatt ange­ord­net hat­te (vgl. auch das Urteil des KGer SG). Eine Verurteilung wegen Urkun­den­fälschung ist mit dem Anwalts­beruf nicht vere­in­bar (BGFA 8 I b), … weit­er­lesen

6B_528/2010: Parteientschädigung

Nach einem Freis­pruch erhielt X. eine Entschädi­gung für ent­standene Prozes­sumtriebe und unbe­grün­dete Unter­suchung­shaft. Das Oberg­ericht ZG hat­te den vor­ge­tra­ge­nen Vertei­di­gungsaufwand allerd­ings von 1’179 auf 620 Stun­den erhe­blich gekürzt, weil das Hon­o­rar des Recht­san­waltes einen angemesse­nen Zeitaufwand über­steige (vgl. § 15 Abs. 1 AnwT/ZG). X erhob dage­gen Beschw­erde vor dem Bun­des­gericht, das die Höhe der vorin­stan­zlich … weit­er­lesen

Stellungnahme des Presserats Nr. 43/2010: Veröffentlichung von im Internet zugänglich gemachten Informationen

Der Presser­at hat­te zur Frage Stel­lung zu nehmen, ob Medi­en eine Infor­ma­tion (z.B. ein Bild) weit­er­ver­bre­it­en dür­fen, sobald diese öffentlich zugänglich gemacht wurde. Nach Anhörung u.a. des Anwalt Manuel Bianchi del­la Por­ta entsch­ied der Presser­at, dass das öffentliche Inter­esse gegenüber dem Anspruch auf Schutz der Pri­vat­sphäre abzuwä­gen ist und eine der Voraus­set­zun­gen iden­ti­fizieren­der Berichter­stat­tung vor­liegen … weit­er­lesen

5A_638/2009: Erbrechtlicher Auskunftsanspruch der Erben eines wirtschaftlich Berechtigten gegenüber einer Bank nach franz. Erbstatut

Das BGer bestätigt, dass sich die Erben eines wirtschaftlich Berechtigten gegenüber der Bank nicht einen auftrags‑, son­dern allen­falls einen erbrechtlichen Auskun­ft­sanspruch besitzen. Nach dem hier mass­ge­blichen franzö­sis­chem Erb­statut kann ein solch­er Anspruch wohl beste­hen: Nach der Recht­sprechung ergibt sich aus Art. 10 des franz. Code Civ­il, dass ein Drit­ter, z.B. eine Bank, den Erben Auskun­ft … weit­er­lesen

B‑8055/2008: “RED BULL” / “DANCING BULL”: mittelbare Verwechslungsgefahr bejaht

Das BVer­wGer bejaht das Vor­liegen ein­er mit­tel­baren Ver­wech­slungs­ge­fahr zwis­chen der älteren Wort­marke “RED BULL” (für Spir­i­tu­osen und Liköre) und der jün­geren Wort­marke “DANCING BULL” (für alko­holis­che Getränke ausgenom­men Biere).  Das Zeichen “RED BULL” wird nicht durch eine ältere Drittmarke für Ener­gy­drinks ver­wässert, u.a. weil die sog. “Abstand­slehre” für das Marken­recht nur noch vere­inzelt vertreten werde. Eine … weit­er­lesen

Presserat: Kein Rückzug von Informationen durch einen Informanten zur Unzeit

In sein­er Stel­lung­nahme Nr. 42/2010 vom 8. Sep­tem­ber 2010 hielt der Presser­at in einem Präze­den­z­fall fest, dass Infor­man­ten eines Jour­nal­is­ten (hier: Eltern eines infolge eines Geburt­sun­falls geschädigten Kindes gegenüber dem Tages-Anzeiger) die offen­gelegten Infor­ma­tio­nen nicht nach Belieben zurückziehen kön­nen. In den Worten des Presser­ats (Ziff. 3 der Fest­stel­lun­gen):  “Kon­tak­tiert ein Infor­mant eine Redak­tion und gibt … weit­er­lesen

B‑4080/2008: “AUSSIE DUAL PERSONALITY” ist Herkunftsangabe

Das BVer­wGer hält fest, dass die Marke “AUSSIE DUAL PERSONALITY” eine Herkun­ft­sangabe enthält. Der Aus­druck “AUSSIE” sei nicht mehrdeutig, son­dern beze­ichne einzig “Aus­tralier” oder “aus­tralisch”. Die Begriffe “DUAL PERSONALITY” wer­den fern­er als Bedeu­tung­sein­heit ver­standen, so dass der Aus­druck “DUAL” nicht auf “AUSSIE” bezo­gen wird. Im Ergeb­nis indiziert die Marke “AUSSIE DUAL PERSONALITY” im Gesamtein­druck eine Herkun­ft­ser­wartung für die beansprucht­en … weit­er­lesen

1C_322/2010: Öffentlichkeitsprinzip auch betr. Einstellungsverfügungen nach StGB 53; schutzwürdiges Interesse bejaht (amtl. Publ.)

Nach der Ein­stel­lung des Strafver­fahrens gegen den ehe­ma­li­gen Armeechef Roland Nef im Okto­ber 2007 ver­langten ver­schiedene Medi­en Ein­sicht in die Ein­stel­lungsver­fü­gung. Die Staat­san­waltschaft hat­te das Ersuchen gut­ge­heis­sen, die Ober­staat­san­waltschaft ZH dage­gen auf Rekurs von Nef abgewiesen. Das Ver­wGer ZH hiess die Beschw­erde der Medi­en gut. Das BGer weist die Beschw­erde dage­gen ab. In BGE 134 I … weit­er­lesen

4A_125/2010: Umfang des Formerfordernisses beim Zessionsvertrag; genügende Bestimmbarkeit der abgetretenen Teilforderungen bei Partialzession

Das BGer hält fest, dass bei ein­er Par­tialzes­sion, bei welch­er es zu ein­er Spal­tung der Forderung kommt, die abge­tretene Teil­forderung nicht nur betragsmäs­sig, son­dern auch in Bezug auf den Gegen­stand der Teil­forderung genü­gend klar bes­timmt bzw. bes­timm­bar sein muss. Die “Inter­na­tion­al Foot­ball Hall of Cham­pi­ons” in Paris war ursprünglich von der Y und der Z errichtet wor­den. … weit­er­lesen

B‑317/2010: “LIFETEX” und “LIFETEA” nicht verwechselbar

Das BVer­wGer lässt die Frage offen, ob zwis­chen Haarpflegemit­teln und phar­mazeutis­chen Pro­duk­ten Waren­gle­ichar­tigkeit beste­he. Entschei­dend war vor­liegend, dass zwis­chen den Wort­marken “LIFETEX” und “LIFETEA” ohne­hin keine Ver­wech­slungs­ge­fahr bestand. Die Verkehrskreise sehen “Life-” als aus­tauschbare Anpreisung. Daher fall­en die Unter­schiede in der Schlusssilbe, die abwe­ichende Vokalfolge (Ä/I), das unter­schiedliche Aus­laut­en, das ver­schiedenar­tige Schrift­bild und vor allem die Unter­schiede im Sin­nge­halt ins Gewicht, … weit­er­lesen