4C.137/2006: Schadensbeweis

Das BGer hat­te zu entschei­den, welche Tat­sachen noch Gegen­stand des Schadens­be­weis­es bilden; konkret leit­ete die Klägerin einen Schaden aus der Mis­sach­tung bes­timmter Bedin­gun­gen eines Aktienkaufver­trags (SPA) ab. Strit­tig war, ob der Schaden bere­its mit dem Nach­weis des Fehlens des Kauf­preis­es für die H.-Aktien im Ver­mö­gen der Kläger infolge der ange­blichen Mis­sach­tung ein­er ver­traglichen Pflicht zur Abwick­lung des SPA durch die…

2P.169/2006: Versandhandel der Apotheke “zur Rose”

Die Apotheke “zur Rose”, Steck­born TG, ist im Besitz ein­er Bewil­li­gung des Regierungsrates TG zum Ver­sand von Medika­menten. Sie schlug Gen­fer Ärzten vor, zusam­men­zuar­beit­en, wobei der Arzt auf elek­tro­n­is­chem Weg Bestel­lun­gen an die Apotheke über­mit­telt hätte; die Apotheke hätte die Medika­mente unverzüglich an den Arzt oder den Patien­ten ver­sandt. Dem Arzt wären gewisse Beträge zurück­er­stat­tet wor­den. Nach­dem sich einige Ärzte…

9C_136/2007: Abzugsfähigkeit von freiwilligen Einlagen in die AHV (amtl. Publ.)

Strit­tig war die Frage, ob ein selb­ständi­ger Recht­san­walt eine Ein­malein­lage in die beru­fliche Vor­sorge vom für die AHV mass­ge­blichen Lohn anziehen kon­nte. Dafür ver­weist AHVV 18 I auf das Steuer­recht (nach DBG 33 I d ist eine solche Ein­lage abzugs­fähig, doch ste­ht diese Ver­weisung unter dem Vor­be­halt ander­slau­t­en­der Bes­tim­mungen. Nach AHVG 9 II e ist ein Abzug nur in der…

4A_353/2018: Arzthaftung; hypothetische Einwilligung zur Operation

Die Beschw­erde­führerin musste sich zufolge eines Unfalls an der Schul­ter operieren lassen. Vor dem Ein­griff ent­deck­te ein Arzt, dass die Beschw­erde­führerin an einem Carpal­tun­nel­syn­drom (CTS) an bei­den Hän­den litt. Er hielt in seinem Bericht an den erst­be­han­del­nden Arzt fest, dass «man anlässlich der Schul­ter­re­vi­sion wahrschein­lich auch noch das CTS rechts ange­hen [kön­nte]». Der erst­be­han­del­nde Arzt emp­fahl dieses Vorge­hen als er…

9C_83/2007: Reduktion der Staatsgarantie durch Erhöhung des Deckungsgrads einer öffentlichen PK (amtl. Publ).

Zwei Wal­lis­er Lehrer wehrten sich gegen das auf den 1.1.2007 in Kraft getretene neue Wal­lis­er Gesetz über die staatlichen Vor­sorgeein­rich­tun­gen, das diverse Spar­mass­nah­men u.a. für die “Vor­sorgekasse für das Per­son­al des Staates Wal­lis” und die “Ruhege­halts- und Vor­sorgekasse des Lehrper­son­als des Kan­tons Wal­lis” vor­sah. Das BGer weist die Beschw­er­den ab. Das BGer trat auf die bei­den Beschw­er­den in öffentlich-rechtlichen Angele­gen­heit­en ein,…

2C_704/2021: Staatshaftung aufgrund rechtswidriger Haftbedingungen (amt. Publ., FR)

Im zur Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid 2C_704/2021 vom 12. Mai 2022 set­zte sich das Bun­des­gericht mit der Frage auseinan­der, ab wann die ein­jährige Ver­jährungs­frist bei der Staat­shaf­tung nach kan­tonalem Recht (VD) zu laufen begin­nt, und kam im konkreten Fall zum Schluss, dass die Ver­jährungs­frist nicht nach Beendi­gung der rechtswidri­gen Haftbe­din­gun­gen zu laufen begann, son­dern erst nach der Ver­legung von der betroffenen…

6B_298/2007: Foul und Einwilligung (amtl. Publ.)

Andrew McKim, Eishock­eyspiel­er beim ZSC, wurde durch ein Foul von Kevin Miller (HC Davos) gezwun­gen, seine Kar­riere aufzugeben. Nach einem Body­check war er vornüber gestürzt und mit seinem Kopf auf dem Eis aufgeschla­gen. Neben ver­bandsin­ter­nen Sank­tio­nen wurde Miller durch das BezGer ZH wegen ein­fach­er und fahrläs­siger schw­er­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt. Das OGer ZH sprach Miller auf Beru­fung hin frei. Dage­gen wiederum…

9C_782/2011: keine Pflicht, den Vorbezug erst bei nachgewiesenem Eigentumserwerb auszuzahlen (amtl. Publ.)

Nach einem Vor­bezug aus dem Pen­sion­skas­sen­guthaben zum Erwerb von Wohneigen­tum scheit­erte der Kauf. Die Verkäuferin, die den Vor­bezug als Anzahlung erhal­ten hat­te, fiel in Konkurs; der Kaufin­ter­essent erhielt lediglich einen Konkursver­lustschein. Daraufhin klagte der Geschädigte gegen die Pen­sion­skasse auf Zahlung des Betrags des Vor­bezugs mit dem Argu­ment, die Pen­sion­skasse hätte den Vor­bezug erst bei nachgewiesen­em Eigen­tum­ser­werb mit­tels Grund­buchein­trags an die…

4A_275/2011: bei Gefälligkeit deliktische Haftung, keine Beweislastumkehr; Überwachung eines 4‑jährigen Kindes (amtl. Publ.)

Durch einen Sturz in die Glatt erlitt ein nicht ganz vier­jähriges Mäd­chen einen schw­eren Hirn­schaden. Das Mäd­chen klagte in der Folge gegen die Per­son, die es hätte überwachen sollen, auf Zahlung ein­er Genug­tu­ung von CHF 300’000. Die Klage wurde erstin­stan­zlich im Umfang von CHF 200’000 gut­ge­heis­sen. Das OGer ZH hiess die Beru­fung gegen dieses Urteil gut. Die Betreu­ung sei im Sinne…