4A_503/2010: Zuständigkeit für Regressansprüche gegen umhüllende Vorsorgeeinrichtungen

Das BGer qual­i­fiziert Regres­sansprüche der Pri­­vat- und Sozialver­sicher­er gegen umhül­lende Vor­sorgeein­rich­tun­gen ins­ge­samt als öffentlich-rechtliche Ansprüche, so dass die Vorin­stanz, das KGer NE, seine Zuständigkeit zu Unrecht bejaht hat­te: “Or les droits de recours, dont béné­fi­cient les assur­ances privées ou sociales, con­tre des insti­tu­tions de prévoy­ance envelop­pantes doivent être qual­i­fiés entière­ment de con­flits de droit pub­lic, … weit­er­lesen

4A_249/2010: Beginn der Verjährungsfrist vertraglicher Schadenersatzansprüche (amtl. Publ.)

Das BGer bestätigt seine Recht­sprechung, wonach der Lauf der Ver­jährungs­frist für Schaden­er­satzansprüche aus ver­tragswidriger Kör­per­ver­let­zung (OR 127) mit dem pflichtwidri­gen Ver­hal­ten begin­nt, und nicht erst mit dem Ein­tritt des Schadens: “Durch das Abstellen auf den Zeit­punkt der Pflichtver­let­zung als Beginn der Ver­jährung wer­den ein­er­seits Wer­tungs­diskrepanzen zum ausserver­traglichen Haftpflichtrecht ver­mieden. Ander­er­seits erweist sich der ver­tragliche Schaden­er­satzanspruch … weit­er­lesen

Krankenkassen-Dachverband unterzeichnet Verhaltenskodex zur Telefonwerbung

Die schweiz­erischen Krankenkassen verpflicht­en sich in einem Ver­hal­tenskodex des Dachver­ban­des san­té­su­isse, das Tele­fon­mar­ket­ing stark einzuschränken und zu regeln, wie die NZZ in ihrer heuti­gen Online-Aus­­gabe berichtet.  All­ge­meine Tele­fon­wer­bung (sog. Kaltakqui­si­tion) darf danach nicht mehr aus der Grund­ver­sicherung bezahlt wer­den. Beratung am Tele­fon bleibe aber zuläs­sig, wenn Kun­den aus­drück­lich damit ein­ver­standen seien. Die Kassen verpflicht­en sich … weit­er­lesen

Künftig pauschale Vergütung für Hörgeräte

Wie das Bun­de­samt für Sozialver­sicherung (BSV) am 17. Dezem­ber 2010 mit­geteilt hat, wird die Ver­sorgung mit Hörg­eräten durch die IV und AHV ab dem 1. Juli 2011 mit Pauschal­beiträ­gen vergütet. Der heute gel­tende Tar­ifver­trag mit den Akustik­erver­bän­den wird gekündigt. Die Hör­be­hin­derten erhal­ten das Geld for­t­an von der Ver­sicherung direkt aus­bezahlt und kön­nen das Gerät frei … weit­er­lesen

Familienzulagenregister ab 2011 in Betrieb

Das neue Fam­i­lien­zu­la­gen­reg­is­ter wird am 1. Jan­u­ar 2011 in Betrieb genom­men. Im Reg­is­ter sind die Infor­ma­tio­nen über Fam­i­lien­zu­la­gen zen­tral­isiert, die nach schweiz­erischem Recht für Kinder und Jugendliche mit Wohn­sitz in der Schweiz oder im Aus­land (derzeit ca. 1.7 Mio.) aus­gerichtet wer­den. Das durch die Zen­trale Aus­gle­ichsstelle von AHV und IV geführte sowie vom Bund finanzierte … weit­er­lesen

4A_319/2010: Gebrauchsanweisungen elektrischer Geräte von Nutzern “im Detail” zu “studieren” — Reduktion des Schadenersatzes um 20% geschützt

Das BGer rech­net es als Selb­stver­schulden iSv OR 44 I an, ein elek­trisches Gerät (hier: ein Dampf­bügel­sys­tem) nach der Nutzung nicht vom Strom­netz zu tren­nen. Dabei han­dle es sich um eine klas­sis­che Vor­sichts­mass­nahme, die für alle Elek­trogeräte gilt, die im Bere­ich des Haushalts oder des Heimw­erkens ver­bre­it­et genutzt wer­den. Unklar bleibt im vor­liegen­den Urteil, ob … weit­er­lesen

4A_210/2010: Längere strafrechtliche Verjährungsfrist (OR 60 II) bei Einstellung des Strafverfahrens bzw. Unterlassen eines Strafantrags; Reichweite der Verjährungseinrede (amtl. Publ.)

Im Rah­men eines Ver­fahrens betr. eine Ver­ant­wortlichkeit­sklage fasst das BGer die Wirkung eines Strafver­fahrens auf OR 60 II (län­gere strafrechtliche Ver­jährungs­frist für den Zivi­lanspruch) zusam­men: Die Anwen­dung von OR 60 II ist auch durch eine recht­skräftige strafrechtliche Ver­fahren­se­in­stel­lung nur dann aus­geschlossen, wenn diese Ein­stel­lung darauf beruht, dass ein (objek­tives oder sub­jek­tives) Tatbe­standsmerk­mal nicht erfüllt ist. Andern­falls bleibt … weit­er­lesen

Gelegentlicher, früherer Cannabiskonsum keine “erhebliche Tatsache” iSv VVG 4 I (amtl. Publ.)

Wer beim Abschluss ein­er Lebensver­sicherung die Frage “Faites-vous ou avez-vous fait usage de stupé­fi­ants, de drogues?” verneint, obwohl er mehr als zehn Jahre früher gele­gentlich Cannabis ger­aucht hat­te, ver­let­zt seine Anzeigepflicht beim Ver­tragsab­schlusse (VVG 4) nicht. Solche Tat­sachen sind keine erhe­blichen Tat­sachen, da sie nicht geeignet sind, die Entschei­dung des Ver­sicher­ers über den Ver­tragsab­schluss zu … weit­er­lesen

C‑6540/2007: “Erhebliche Verminderung der Belegschaft” und Restrukturierung iSv BVG 53b I bejaht aufgrund “rückblickender Gesamtbetrachtung”

Das BVer­wGer hat gestützt auf eine tele­ol­o­gis­che Ausle­gung der 1. BVG-Revi­­sion die Anwen­dung des alten Rechts auf eine Teilliq­ui­da­tion ein­er Vor­sorges­tiftung, die vor Inkraft­treten der Revi­sion am 1. Jan­u­ar 2005 beschlossen und auf den 31. Dezem­ber 2004 geplant wor­den war, geschützt. In der Sache war u.a. strit­tig, wann der Tatbe­stand der Teilliq­ui­da­tion infolge erhe­blich­er Ver­min­derung der Belegschaft sowie Restruk­turierung der … weit­er­lesen

4A_3/2010: Verletzung der anwaltlichen Sorgfaltspflicht durch verspätetes und unvollständiges Handeln

Ein Gen­fer Anwalt war von seinem früheren Klien­ten erfol­g­los verk­lagt wor­den, weil Bankkon­ti, an welchen der Klient wirtschaftlich berechtigt war, erst mit Ver­spä­tung habe sper­ren lassen, wodurch er einem früheren Beauf­tragten des Klien­ten ermöglicht habe, über Ver­mö­genswerte weit­er­hin zu ver­fü­gen. Das BGer kor­rigierte das Urteil der Vorin­stanzen; der Anwalt hat­te seine Sorgfalt­spflicht­en ver­let­zt.  Der Anwalt war … weit­er­lesen