5A_352/2012: Zweckänderung bei Stockwerkeigentum; Abgrenzung zur Änderung der Nutzungsweise (amtl. Publ.)

Das BGer äussert sich im vor­liegen­den Urteil zur Unter­schei­dung zwis­chen ein­er Zweck­än­derung ein­er im Stock­w­erkeigen­tum ste­hen­den Liegen­schaft — die Ein­stim­migkeit voraus­set­zt — und ein­er Änderung der Benutzungsweise i.S.v. ZGB 647b I, die mit qual­i­fiziert­er Mehrheit beschlossen wer­den kann. Es stellt fest, dass   die Eröff­nung ein­er Kinderkrippe keine Zweck­än­derung bedeutet.  Vgl. auch den Blog­beitrag von Pierre Scherb.

4A_367/2012: (strenge) Auslegung des Begriffs der Diskriminierung i.S.v. BehiG 6 (amtl. Publ.)

Ein Gen­fer Kino hat­te ein­er Per­son im Roll­stuhl und ihren Helfern den Zugang zum (nicht behin­derten­gerecht aus­ges­tat­teten) Kino unter Hin­weis auf Sicher­heitsvorschriften ver­wehrt. In der Folge klagten die abgewiese­nen und Inte­gra­tion Hand­i­cap gegen den Kino­be­treiber auf Zahlung ein­er Entschädi­gung und Fest­stel­lung ein­er Diskrim­ierung (BehiG 6). Das BGer hat­te daher im vor­liegen­den Fall den Begriff der … weit­er­lesen

1C_231/2012: Altlastensanierung: “Verursacher” umfasst weiterhin Verhaltens- und Zustandsstörer; Haftung des Rechtsnachfolgers (amt. Publ.)

Das vor­liegende Urteil dreht sich um die Haf­tung des späteren Erwer­bers eines Grund­stücks für die Kosten der Alt­las­ten­sanierung. Nach USG 32d trägt der Verur­sach­er die Kosten für notwendi­ge Mass­nah­men zur Unter­suchung, Überwachung und Sanierung belasteter Stan­dorte. Zur Bes­tim­mung des “Verur­sach­ers” stellen Recht­sprechung und  Lehre stellen für die Umschrei­bung des Verur­sacher­be­griffs auf den polizeirechtlichen Störerbe­griff ab. … weit­er­lesen

6B_310/2012: Legitimation des Privatklägers zur Einsprache gegen Strafbefehl (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_310/2012 vom 11. Dezem­ber 2012 (amtl. Publ.) geht es um die Frage, ob die Pri­vatk­läger­schaft einen Anspruch auf eine Parteientschädi­gung hat, wenn es zu ein­er Verurteilung der beschuldigten Per­son kommt, die Zivil­forderung jedoch auf den Zivil­weg ver­wiesen wird: Die Staat­san­waltschaft muss im Straf­be­fehl über die nach Ermessen festzuset­zende Entschädi­gung gemäss Art. 433 StPO … weit­er­lesen

5A_378/2012: Kein Fristenstillstand im Rechtsmittelverfahren gegen Summarentscheid; anders aber bei versäumtem Hinweis darauf in der Rechtsmittelbelehrung (amtl. Publ.)

Die Regelung in Art. 145 Abs. 2 lit. b ZPO, wonach der Fris­ten­still­stand nicht für das sum­marische Ver­fahren gilt, ist nicht nur auf das erstin­stan­zliche Sum­mar­ver­fahren, son­dern auch auf das Rechtsmit­telver­fahren gegen im sum­marischen Ver­fahren ergan­gene Entschei­de anwend­bar. Die Fris­ten ste­hen aber dann nicht still, wenn das Gericht einen entsprechen­den Hin­weis in der Rechtsmit­tel­belehrung ver­säumt, … weit­er­lesen

5A_702/2012: Notwendige Streitgenossenschaft bei der Vaterschaftsanfechtung (amtl. Publ.)

In einem Prozess zur Vater­schaft­san­fech­tung liegt auf der Beklagten­seite eine sog. uneigentliche notwendi­ge Stre­itgenossen­schaft vor, die keine gemein­same Prozess­führung voraus­set­zt, zumal das Urteil zur Vater­schaft rechts­gestal­tend wirkt und jed­er­mann bindet. Zu diesem Schluss kommt das Bun­des­gericht in seinem für die amtliche Samm­lung vorge­se­henen Urteil 5A_702/2012 vom 19. Novem­ber 2012, wom­it es seine bish­erige Recht­sprechung bestätigt. … weit­er­lesen

4A_295/2012 (amtl. Publ.): Beweislast bezüglich Selbsteintritt des Kommissionärs (Bank)

Im Entscheid 4A_295/2012 hat­te das Bun­des­gericht die Frage der Beweis­lastverteilung bezüglich Selb­stein­tritt beim Kom­mis­sionsver­trag zu beurteilen. Dem Entscheid lag verkürzt fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Ein Bankkunde kaufte im Juni 1996 von sein­er Bank* Aktien ein­er Gesellschaft* zum Preis von je CHF 9.25 bzw. ins­ge­samt CHF 42’120. Rund ein halbes Jahr später wurde über die Gesellschaft der … weit­er­lesen

6B_802/2011: Kosten und Entschädigung bei erfolglosem Berufungsverfahren des Privatklägers (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hat der Waadtlän­der Staat­san­waltschaft Recht gegeben, die Beschw­erde führte gegen ein Beru­fung­surteil, das dem unter­lege­nen Pri­vatk­läger die Ver­fahren­skosten und dem Staat die Parteientschädi­gung des Beschuldigten aufer­legte hat­te. In dem für die amtliche Samm­lung bes­timmten Urteil (6B_802/2011 vom 8. Novem­ber 2012) hob das Bun­des­gericht den Entscheid der Vorin­stanz auf und legte die Parteientschädi­gung der … weit­er­lesen

5A_234/2012: Hinzurechnung von Zahlungen an die Mutter des ausserehelichen Kindes zur Errungenschaft (amtl. Publ.)

Geldzahlun­gen, die ein Ehe­gat­te an die Mut­ter seines aussere­he­lichen Kindes leis­tet, unter­liegen im Rah­men der güter­rechtlichen Auseinan­der­set­zung als unent­geltliche Zuwen­dun­gen der Hinzurech­nung gemäss Art. 208 Abs. 1 Ziff. 1 ZGB, wenn dessen Ehe im ordentlichen Güter­stand der Errun­gen­schafts­beteili­gung geschieden wird. Das Bun­des­gericht weist mit diesem für die amtliche Samm­lung vorge­se­henen Urteil vom 28. Sep­tem­ber 2012 … weit­er­lesen

6B_130/2012: E‑Mails (mit oder ohne elektronische Signatur) sind Urkunden, und deren inhaltliche Abänderung ist Urkundenfälschung (amtl. Publ.)

E‑Mails stellen Urkun­den im Sinne von Art. 110 Abs. 4 StGB dar – und zwar unab­hängig davon, ob sie mit ein­er elek­tro­n­is­chen Sig­natur verse­hen sind oder nicht. Mit diesem Urteil für die amtliche Samm­lung (6B_130/2012) bestätigt das Bun­des­gericht den Entscheid der Vorin­stanz, die im Gegen­satz zur ersten Instanz eine Urkun­den­fälschung nach Art. 251 StGB darin … weit­er­lesen