5A_477/2010: Beibehaltung des früheren Namens nach Erwachsenenadoption (Praxisänderung; amtl. Publ.)

Nach ZGB 267 I iVm ZGB 270 I erhält eine adop­tierte Per­son den Fam­i­li­en­na­men der Adop­tivel­tern. Das BGer hat­te fest­ge­hal­ten, dass der Geset­zge­ber hier keine Wahl­frei­heit lasse und dass eine Per­son, die sich adop­tieren lassen will, die geset­zlichen Fol­gen der Adop­tion ein­schliesslich der Namen­sän­derung auf sich nehmen müsse. Das Bun­des­gericht ändert mit dem vor­liegen­den Urteil … weit­er­lesen

1C_415/2010: Wählbarkeitsvoraussetzungen der Zürcher Handelsrichter verfassungswidrig (amtl. Publ.)

Das BGer hat fest­ge­hal­ten, dass die Wählbarkeitsvo­raus­set­zun­gen für Zürcher Han­del­srichter nach GOG/ZH § 36 III mit KV/ZH 40 I unvere­in­bar sind. Die Ein­schränkung, dass als Han­del­srichter nur wählbar ist, “wer in einem Unternehmen als Inhab­erin oder Inhab­er oder in lei­t­en­der Stel­lung tätig ist oder während min­destens zehn Jahren eine solche Stel­lung bek­lei­det hat”, ist damit (kantons-)verfassungswidrig: … weit­er­lesen

6B_844/2010: “Schwarzfahren” (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht äussert sich in dem zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­hen Urteil 6B_844/2010 vom 25. Jan­u­ar 2011 (sowie im Urteil 645/2010 vom 25. Jan­u­ar 2011) zur Straf­barkeit gemäss Art. 57 Abs. 1 lit. a PBG (“Schwarz­fahren”). Nach dem Bun­des­gericht macht sich nicht straf­bar, wer auf ein­er Strecke, wo die Tick­ets selb­st zu entwerten sind, keinen Fahrausweis … weit­er­lesen

6B_836/2010: Hehlerei; Eventualvorsatz

Das Bun­des­gericht äussert sich in einem Urteil vom 4. Feb­ru­ar 2011 (6B_836/2010) zu den Voraus­set­zun­gen des sub­jek­tiv­en Tatbe­standes der Hehlerei gemäss Art. 160 Ziff. 1 StGB. Gemäss dem Wort­laut der Norm wird voraus­ge­set­zt, dass der Täter weiss oder annehmen muss, dass die Sache durch eine straf­bare Hand­lung erlangt wor­den ist. Das Bun­des­gericht hält zur Frage des … weit­er­lesen

6B_906/2010: Verwendung von Verwertungserlösen

Im Urteil 6B_906/2010 vom 31. Jan­u­ar 2011 äussert sich das Bun­des­gericht zur Ver­wen­dung des Ver­w­er­tungser­lös­es zu Gun­sten des Geschädigten gemäss Art. 73 StGB. Die bei­den Beschw­erde­führer waren mit ihren Schadenser­satz­forderun­gen – im Gegen­satz zu acht anderen Pri­vatk­lägern – von der Vorin­stanz auf den Zivil­weg ver­wiesen wor­den. Sie sahen darin eine Ver­let­zung von Art. 73 StGB. … weit­er­lesen

6B_221/2010: Bestechungserlöse und Geldwäscherei (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hat­te im Entscheid 6B_221/2010 zu beurteilen, unter welchen Voraus­set­zun­gen Erlöse aus Bestechungs­geschäften Tato­b­jekt der Geld­wäscherei i.S.v. Art. 305bis StGB bilden kön­nen. Der auf Ital­ienisch ver­fasste Entscheid ist zur Pub­lika­tion in der amtlichen Samm­lung vorge­se­hen. Verkürzt lag dem Entscheid fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Zwei Geschäftspart­ner wur­den in Ital­ien wegen Bestechung eines Bürg­er­meis­ters im Zusam­men­hang mit … weit­er­lesen

5A_160/2010: Anforderungen an das Zustellungszeugnis iSv HZÜ 65 Art. 6 / LugÜ 47 Ziff. 1

Das BGer heisst eine Beschw­erde gegen ein Urteil des OGer ZH gut. Strit­tig war der Nach­weis der Zustel­lung des zu voll­streck­enden aus­ländis­chen Urteils (LugÜ 47 Ziff. 1) gegen eine juris­tis­che Per­son, wobei sich hier (das zu voll­streck­ende Urteil stammt aus Deutsch­land) sowohl die Wirk­samkeit der Zustel­lung als auch deren Nach­weis nach dem Haager Zustel­lungsübereinkom­men HZÜ65weit­er­lesen

4A_467/2010: Pflichtverletzung des VR durch Zuwarten trotz offensichtlichen Handlungsbedarfs

Das BGer schützt ein Urteil des Cour de Jus­tice Genf, das eine Ver­ant­wortlichkeit­sklage gegen ein Ver­wal­tungsratsmit­glied gut­ge­heis­sen hat­te. Dem VR-Mit­glied ein­er Immo­bilien­ver­wal­tung war bekan­nt, dass die Forderun­gen der Grun­deigen­tümer gegen die Immo­bilien­ver­wal­tung auf Auszahlung der von dieser einge­zo­ge­nen Miet­zinse nicht gedeckt waren, u.a. weil ein anderes Mit­glied des Ver­wal­tungsrats Gelder für per­sön­liche Zwecke ent­nom­men hat­te. … weit­er­lesen

4A_610/2014A_610/2010: Auslegung eines Arbeitsvertrags in Übereinstimmung mit dispositivem Recht

Das BGer hat­te einen Arbeitsver­trag auszule­gen, der vor­sah, dass der Arbeit­nehmer im Fall ein­er ordentlichen Kündi­gung den Lohn während eines Jahres erhal­ten solle; im Fall ein­er frist­losen Kündi­gung seien sechs Monate Lohn zu bezahlen. Das BGer geht davon aus, dass diese bei­den Entschädi­gun­gen im Fall ein­er frist­losen Kündi­gung nicht kumu­la­tiv geschuldet seien, dass die Entschädi­gung … weit­er­lesen

4A_454/2010: Beginn der Verjährungsfrist von OR 60 (Kenntnis von Schaden und Haftpflichtigem)

Die Ver­jährungs­frist von OR 60 begin­nt mit “Ken­nt­nis vom Schaden und von der Per­son des Ersatzpflichti­gen”. Das BGer fasst im vor­liegen­den Urteil die Grund­sätze zusam­men, die bish­er für den Beginn der Ver­jährungs­frist im Zusam­men­hang mit Kör­per­schä­den entwick­elt wur­den. Im vor­liegen­den Fall bestand aus­re­ichende Ken­nt­nis zum Zeit­punkt, als die noch offe­nen medi­zinis­chen Fra­gen keinen erhe­blichen Ein­fluss … weit­er­lesen