9C_266/2015: Austrittsleistung der beruflichen Vorsorge bei Ehescheidung (amtl. Publ.)

Ein Ehep­aar, das im Jahr 1993 geheiratet hat­te, liess sich schei­den. Vor Bun­des­gericht war umstrit­ten, wie die zu teilende Aus­trittsleis­tung des Ehe­mannes aus der beru­flichen Vor­sorge zu bes­tim­men war (Urteil 9C_266/2015 vom 3. Novem­ber 2015, E. 3). Das Bun­des­gericht hielt im Wesentlichen das Fol­gende fest: “4.2.2. Haben die Ehe­gat­ten vor dem 1. Jan­u­ar 1995 geheiratet, so wird … weit­er­lesen

BVGer bestätigt Busse von CHF 156 Mio. gegen BMW wegen Verhinderung von Parallelimporten

Mit Urteil vom 13. Novem­ber 2015 hat das Bun­desver­wal­tungs­gericht eine Busse der Wet­tbe­werb­skom­mis­sion gegen die Bayrische Motoren Werke AG, München (BMW), in der Höhe von CHF 156 Mio. bestätigt. Das Gericht erkan­nte in ein­er ver­traglichen Abrede, welche den BWM-Händlern im Europäis­chen Wirtschaft­sraum (EWR) Exporte in Län­der ausser­halb des EWR und damit auch Exporte in die … weit­er­lesen

4A_170/2015, 4A_168/2015: Anspruch eines Bankkunden auf Barauszahlung bejaht, auch ohne vorherige Unterzeichnung einer Steuerkonformitätsbescheinigung

Das Bun­des­gericht hat­te in den Entschei­den 4A_168/2015 und 4A_170/2015 die Gele­gen­heit, sich zur Frage der Barauszahlung von Kon­toguthaben aus­ländis­ch­er Bankkun­den zu äussern. Bei­den Fällen lag fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Kläger waren je ital­ienis­che Staats­bürg­er, die eine mehrjährige Ver­trags­beziehung zur beklagten Schweiz­er Bank hat­ten. Im Okto­ber 2013 forderte die Bank die Kun­den auf, eine Steuerkon­for­mitäts­bescheini­gung abzugeben. Im … weit­er­lesen

4A_255/2015: Sachlicher Zusammenhang zwischen Ansprüchen als Voraussetzung für eine Klageänderung

Das Bun­des­gericht hat­te unter der ZPO erst­mals Gele­gen­heit, sich zur Frage zu äussern, wann der geset­zlich geforderte sach­liche Zusam­men­hang zwis­chen Ansprüchen vor­liegt, damit gemäss Art. 227 Abs. 1 lit. a ZPO eine Klageän­derung zuläs­sig ist (Urteil 4A_255/2015 vom 1. Okto­ber 2015, E. 2.2). Ein sach­lich­er Zusam­men­hang liegt nicht nur dann vor, wenn eine iden­tis­che Anspruchs­grund­lage … weit­er­lesen

4A_116/2015: Keine Parteifähigkeit für “Lloyd’s Underwriters, London”; Grundsätze bei Doppelversicherung (amtl. Publ.)

Eine schweiz­erische Ver­sicherungs­ge­sellschaft wurde neben ein­er anderen Partei von “Lloyd’s Under­writ­ers, Lon­don (sub­scrib­ing to Pol­i­cy No. xxx)” eingeklagt. Lloyd’s ist ein dem englis­chen Recht unter­ste­hen­der inter­na­tionaler Ver­sicherungs­markt mit Haupt­sitz in Lon­don. “Lloyd’s Under­writ­ers, Lon­don (sub­scrib­ing to Pol­i­cy No. xxx)” sind die Ver­sicher­er bezüglich der genan­nten Police. Vor Bun­des­gericht waren die Iden­tität und die Parteifähigkeit bezüglich … weit­er­lesen

1B_169/2015, 1B_177/2015: Verfügung des Bezirksgerichts Uster zur Wahrung der Anonymität des “Kristallnacht-Twitterers” ist unzulässiger Eingriff in die Medienfreiheit (Art. 17 BV) (amtl. Publ.)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil vom 6. Novem­ber 2015 befasste sich das BGer mit der Zuläs­sigkeit der Ein­schränkung der Prozess­berichter­stat­tung im Zusam­men­hang mit dem soge­nan­nten “Kristal­l­­nacht-Twit­ter­er”. Am 19. Mai 2014 fand am Bezirks­gericht Uster die Hauptver­hand­lung im Prozess gegen C. statt, welchem die Staat­san­waltschaft u.a. vor­warf, über die Online-Kom­­mu­nika­­tion­s­plat­t­form Twit­ter die Nachricht “Vielle­icht brauchen wir wieder ein­mal … weit­er­lesen

6B_316/2015: Geschädigtenstellung bei abstrakten Gefährdungsdelikten (amtl. Publ.)

Die Eigen­schaft als Geschädigter eines abstrak­ten Gefährdungs­de­lik­ts, im konkreten Fall eines Raufhan­dels, ist erneut Gegen­stand eines für die amtliche Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteils des Bun­des­gerichts, mit dem es seine bish­erige Recht­sprechung bestätigt. Beim Raufhan­del im Sinne von Art. 133 StGB han­delt es sich um ein abstrak­tes Gefährdungs­de­likt, obschon ein Erfolg ein­treten muss. Dieser Ver­let­zungser­folg ist objek­tive … weit­er­lesen

4A_228/2015: Fristlose Entlassung auch bei geringfügigem Diebstahl gerechtfertigt

A. arbeit­ete für eine Stiftung, die ein Betrieb­srestau­rant unter­hielt. A. war bere­its wegen anderen Vor­fällen mehrfach ver­warnt wor­den, als er im Okto­ber 2012 mit ein­er Flasche Wein aus dem Lagerbe­stand des Betrieb­srestau­rants angetrof­fen wurde. A. war im Begriff, nach Hause zu gehen und hat­te die Wein­flasche auf­fäl­lig in ein­er Tasche ver­steckt. Die Arbeit­ge­berin kündigte das … weit­er­lesen

1C_396/2015: Die Auferlegung einer Busse unter solidarischer Haftung ist im Verwaltungsstrafrecht unzulässig

Im Urteil vom 13. Novem­ber 2015 beschäftigte sich das BGer mit ein­er Baube­wil­li­gung, welche die Gemeinde Pon­tresina im Jahr 1989 zum Bau eines Dreifam­i­lien­haus­es erteilte. Vier Jahre später bewil­ligte die Gemeinde zudem ein Abän­derungs­ge­such, das im Erdgeschoss anstatt ein­er Waschküche eine Sauna vor­sah. Dabei machte sie fol­gende Auflage: Die Sauna darf nie zu Wohnzweck­en benutzt … weit­er­lesen

2C_248/2015: Barauszahlung der BVG-Austrittsleistung zur Aufnahme der selbständigen Erwerbstätigkeit | Vorsorgetarif setzt keine geschäftliche Verwendung der bezogenen Mittel voraus

Gemäss BGE 2C_248/2015; 2C_249/2015 dür­fen Barauszahlun­gen der Aus­trittsleis­tung aus beru­flich­er Vor­sorge zwecks Auf­nahme ein­er selb­ständi­gen Erwerb­stätigkeit im Sinne von Art. 5 Abs. 1 lit. b FZG dur­chaus für pri­vate Leben­shal­tungskosten ver­wen­det wer­den. Die priv­i­legierte Besteuerung gemäss Art. 22 Abs. 3 i.V. mit Art. 38 DBG set­zt nicht voraus, dass die vor­be­zo­ge­nen Mit­tel in das Geschäft … weit­er­lesen