6B_727/2020: Fahrlässige Tötung / Ärztliche Sorgfaltspflicht (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_727/2020 sprach das Bun­des­gericht einen Hausarzt vom Vor­wurf der fahrläs­si­gen Tötung frei, nach­dem dessen Pati­entin auf­grund der Ein­nahme eines durch ihn ver­schriebe­nen Medika­ments an den Fol­gen eines ana­phy­lak­tis­chen Schocks ver­stor­ben war. Die Erben war­fen dem Arzt die Ver­let­zung sein­er Sorgfalt­spflicht vor, da er hätte wis­sen müssen, dass Cefurox­im bei ein­er Peni­cil­li­nal­lergie nicht ver­schrieben wer­den dürfe.

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1B_333/2021: Zuständigkeit für die Prüfung von Ausstandsbegehren (amtl. Publ.)

Im Urteil 1B_333/2021 vom 5. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht die Zuständigkeit für die Beurteilung von Aus­stands­begehren im Strafver­fahren. Hin­ter­grund des Entschei­ds war eine Anklage der Staat­san­waltschaft I des Kan­tons Zürich beim Bezirks­gericht Hor­gen wegen Ver­dachts auf Mord und weit­ere Delik­te. Der Beschuldigte stellte daraufhin ein Aus­stands­begehren gegen den ver­fahrenslei­t­en­den Staat­san­walt wegen Befan­gen­heit. Das Bezirks­gericht wies das Gesuch als unbe­grün­det ab.

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8C_463/2021: Arbeitslosenversicherung; Kurzarbeitsentschädigung (amtl. Publikation)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 8C_463/2021 vom 9. Novem­ber 2021 beurteilte das Bun­des­gericht den Anspruchs­be­ginn eines Fuss­ball­clubs auf Kurzarbeit­sentschädi­gung im Zusam­men­hang mit der COVID-19-Pan­demie unter Über­prü­fung der dies­bezüglich erlasse­nen Weisun­gen des SECO. Zusam­menge­fasst lag dem Urteil fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Der Fuss­ball­club A AG (Beschw­erde­führerin) habe am 24. März 2020 (Datum der Postauf­gabe) eine Voran­mel­dung für … weit­er­lesen

6B_1247/2020: Videobeweis für Fristwahrung

Im Urteil 6B_1247/2020 vom 7. Okto­ber 2021 legte das Bun­des­gericht fest, dass eine Videoauf­nahme grund­sät­zlich als Beweis dafür dienen kann, dass eine gerichtliche Eingabe frist­gerecht in einen Briefkas­ten der Schweiz­erischen Post einge­wor­fen wurde, sofern keine Hin­weise vor­liegen, die den Ver­dacht ein­er Manip­u­la­tion der Aufze­ich­nung begründen.

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4A_36/2021: aktienrechtliche Verantwortlichkeit, Aktivlegitimation (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht bestätigt in diesem Urteil seine Recht­sprechung, wonach die Klage­befug­nis des direkt geschädigten Aktionärs bzw. Gläu­bigers eingeschränkt sei, sofern über die Gesellschaft der Konkurs eröffnet sei. In ein­er solchen Kon­stel­la­tion sei der Aktionär bzw. Geschädigte nur zur Klage ermächtigt, wenn er sich auf spez­i­fis­che Schutznor­men, Art. 41 OR oder cul­pa in con­tra­hen­do stützen könne. … weit­er­lesen

6B_216/2020: Verbotene Handlung für einen fremden Staat (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_216/2020 vom 1. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht den Tatbe­stand der ver­bote­nen Hand­lun­gen für einen frem­den Staat (Art. 271 StGB). Hin­ter­grund war ein Strafver­fahren der Bun­de­san­waltschaft infolge ein­er Über­mit­tlung von ins­ge­samt 109 Kun­den­dossiers durch den Mitar­beit­er ein­er Schweiz­er Ver­mö­gensver­wal­tungs­ge­sellschaft an das amerikanis­che Jus­tizde­parte­ment betr­e­f­fend Kun­den, die ihr Ver­mö­gen in den USA eventuell nicht regelkon­form ver­s­teuert hatten.

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1B_59/2021: Verwertung beschlagnahmter Kryptobestände (amtl. Publ.)

Im Urteil 1B_59/2021 vom 18. Okto­ber 2021 äusserte sich das Bun­des­gericht erst­mals zum gebote­nen Vorge­hen der Staat­san­waltschaft bei der Ver­w­er­tung beschlagnahmter Kryp­tobestände. Auf­grund des dafür erforder­lichen Fach­wis­sens muss die Staat­san­waltschaft Vorkehrun­gen tre­f­fen, um bei der vorzeit­i­gen Ver­w­er­tung beschlagnahmter kryp­to­basiert­er Ver­mö­genswerte ein möglichst gutes Ergeb­nis zu erzie­len. Sofern das nötige Fach­wis­sen dazu in der Behörde nicht vorhan­den ist, muss sie eine Fach­per­son beiziehen.

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4A_340/2021: Anfechtung von Generalversammlungsbeschlüssen, Stimmrecht, positive Beschlussfeststellungsklage (amtl. Publ.)

In diesem Leit­entscheid stellte das Bun­des­gericht klar, dass ana­log Art. 659a Abs. 1 OR das Stimm­recht aus Aktien, welche von ein­er patronalen Per­son­alfür­sorges­tiftung gehal­ten wer­den, ruht, sofern nicht mit geeigneten struk­turellen Mass­nah­men sichergestellt sei, dass der Stiftungsrat effek­tiv und dauernd unab­hängig agiere (E. 3–5). Zudem hielt das Bun­des­gericht fest, dass jeden­falls im vor­liegen­den Fall die … weit­er­lesen

5A_568/2020: Leistung des eherechtlichen Prozesskostenvorschusses für das Scheidungsverfahren ist keine Prozessvoraussetzung (amtl. Publ.)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 5A_568/2020 v. 13.9.2021 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage, welche Fol­gen es zeit­igt, wenn ein auf Schei­dung kla­gen­der Ehe­gat­te den ihm zugun­sten des anderen Ehe­gat­tens aufer­legten Prozesskosten­vorschuss nicht bezahlt. Die Vorin­stanz dro­hte dem vorschusspflichti­gen Ehe­gat­ten bei Nichtleis­tung gestützt auf Art.147 ZPO das Nichtein­treten auf die Schei­dungsklage an und … weit­er­lesen

5A_146/2021: Teilurteil über Vorsorgeausgleich

Im Urteil 5A_146/2021 vom 13. Okto­ber 2021 äusserte sich das Bun­des­gericht zur Frage, ob nach bere­its erfol­gtem Teil­urteil im Schei­dungspunkt auch ein Teil­urteil über den Vor­sorgeaus­gle­ich möglich ist. Die Beschw­erde­führerin beschw­erte sich gegen ein solch­es Teil­urteil und rügte, der Grund­satz der Ein­heit des Schei­dung­surteils nach Art. 283 ZPO sei ver­let­zt.  Das Schei­dungs­gericht hätte über den … weit­er­lesen