2C_783/2008: Verletzung der Standesregeln (Honorareinforderung bei amtl. Verteidigung)

Das BGer schützt einen Entscheid des Kan­ton­s­gerichts St. Gallen, das sein­er­seits einen Entscheid der Anwalt­skam­mer des Kan­tons St. Gallen bestätigt hat­te.  Der Beschw­erde­führer war Pflichtvertei­di­ger seines Man­dan­ten, stellte diesem aber den­noch Rech­nun­gen. Damit ver­let­zte er mehrfach Art. 58 StP/SG (der amtliche Vertei­di­ger wird vom Staat entschädigt; er darf vom Angeschuldigten kein Hon­o­rar fordern) und Art. … weit­er­lesen

Weko: Sanktion wegen vertikaler Preisabrede (KGIV)

Die WEKO hat zum ersten Mal beschlossen, im Zusam­men­hang mit ein­er ver­tikalen Preisabrede, die KG als beson­ders wet­tbe­werb­ss­chädlich gilt (KG 5 IV), Sank­tio­nen aufzuer­legen. Fel­co SA und die Lan­di Schweiz AG hat­ten einen Ver­trieb­sver­trag geschlossen, der einen fix­en Wiederverkauf­spreis vor­sah. Im Rah­men der Bonus­regelung hat­te sich die Fel­co SA selb­st angezeigt. In der Folge schlossen … weit­er­lesen

Internationale Erschöpfung gegenüber EWR-Staaten ab 1. Juli 2009

Der Bun­desrat hat am 29. Mai 2009 beschlossen, die Änderung des Patent­ge­set­zes zur Frage der Erschöp­fung auf den 1. Juli 2009 in Kraft zu set­zen. Das Par­la­ment hat­te Ende 2008 entsch­ieden, im Grund­satz das Prinzip der ein­seit­i­gen (d.h. ohne Vere­in­barung des Gegen­rechts einge­führten) regionalen Erschöp­fung anzuwen­den im Ver­hält­nis zu den Ver­tragsstaat­en des EWR. Infolgedessen kön­nen … weit­er­lesen

Neuer Art. 54 VVG (Wirkung einer Handänderung) per 1. Juli 2009 in Kraft

Nach VVG 54 (heutiger Fas­sung) endet der Ver­sicherungsver­trag, wenn ein Gegen­stand des Ver­trages den Eigen­tümer wech­selt, zum Zeit­punkt der Handän­derung. Diese Regelung kann zu Lück­en im Ver­sicherungss­chutz führen.  Nach der neuen Fas­sung von VVG 54 gehen Rechte und Pflicht­en aus dem Ver­sicherungsver­trag dage­gen bei ein­er Handän­derung auf den neuen Eigen­tümer über. Der Bun­desrat hat diese … weit­er­lesen

5A_39/2009: Vermutung des Eigentums aus dem Besitz (amtl. Publ.)

Das BGer bestätigt ein Urteil, wonach aus dem Besitz nur dann die Ver­mu­tung des Eigen­tums fol­gt,  wenn der Besitz so beschaf­fen ist, dass sich daraus vor­läu­fig, d.h. vor­be­hältlich der Wider­legung durch andere Tat­sachen, wirk­lich auf ein entsprechen­des Recht schliessen lässt. Vom Besitzer kann fern­er ver­langt wer­den, dass er über die Umstände seines Recht­ser­werbs Auskun­ft gibt.  Im vor­liegend … weit­er­lesen

4A_590/2008: Schadenersatz bei ungerechtfertigter fristloser Entlassung (amtl. Publ.)

Bei ungerecht­fer­tigten frist­losen Kündi­gun­gen des Arbeitsver­hält­niss­es kann der Arbeit­nehmer nach Art. 337c OR Schaden­er­satz und eine Pönale ver­lan­gen. Die Bemes­sung der Pönale erfol­gt unter Berück­sich­ti­gung der wirtschaftlichen Fol­gen der Kündi­gung. Art. 337c OR regelt die finanziellen Fol­gen ein­er miss­bräuch­lichen frist­losen Kündi­gung abschliessend. Weit­ere Schaden­er­satz­forderun­gen für ent­gan­genen Gewinn für die Peri­ode nach Ablauf der Kündi­gungs­frist sind … weit­er­lesen

5A_91/2009: prozessuale Folgen einer Veräusserung des Streitobjekts

Das BGer hielt hier fest, dass die Kan­tone die prozes­sualen Fol­gen ein­er Veräusserung des Stre­ito­b­jek­ts während der Recht­shängigkeit unter­schiedlich regeln. Es bestün­den dabei im Grund­satz drei Lösun­gen: Der Veräusser­er bleibt Partei und führt den Prozess im eige­nen Namen mit — teil­weise aus­drück­lich vorge­se­hen­er — Wirkung für den Erwer­ber (sog. Prozess­stand­schaft), oder der Erwer­ber kann anstelle … weit­er­lesen

4A_398/2007: Potestativbedingung als Konventionalstrafe, auch bei Forderungsverlust (amtl. Publ.)

In einem Prax­isüber­nah­mev­er­trag hat­ten die Parteien die Zahlung des Übernehmers durch fol­gende Klausel bed­ingt: “Diese Zahlung ste­ht unter der Bedin­gung, dass sich bei­de Parteien getreu und ver­trags­gemäss ver­hal­ten.” Auch das ver­trags­gemässe Ver­hal­ten (das Unter­lassen ein­er Ver­tragsver­let­zung) kann als wil­lens­ab­hängiges Ereig­nis zum Gegen­stand ein­er Potes­ta­tivbe­din­gung gemacht wer­den. Ist das Leis­tungsver­sprechen des Schuld­ners aber vom Ein­tritt der … weit­er­lesen

4A_66/2009: Rechtsmissbrauch durch verzögerte bzw. zweckwidrige Rechtsausübung im Arbeitsverhältnis

Das Bun­des­gericht bestätigt ein Urteil des Kan­ton­s­gerichts Wal­lis, das einen Anwen­dungs­fall des Rechtsmiss­brauchsver­bots bejaht hat­te: Gemäss dem Arbeitsver­trag eines nach Einzelleis­tung bezahlten Che­farzt war das Gehalt für Ferien im Lohn inbe­grif­f­en. Einige Jahre später wurde gerichtlich fest­gestellt, dass wed­er der Ver­trag noch die einzel­nen Abrech­nun­gen Angaben zum Ferien­lohnan­teil enthiel­ten. Dies ist grund­sät­zlich (aber nicht aus­nahm­s­los, … weit­er­lesen