5A_454/2020: Definitiver Rechtsöffnungstitel über Volljährigenunterhalt

Im Urteil 5A_454/2020 vom 13.10.2021 hält das Bun­des­gericht fest, eine im Eheschutzver­fahren geschlossene Eltern­vere­in­barung über Volljähri­ge­nun­ter­halt ver­schaffe dem Kind einen defin­i­tiv­en Recht­söff­nungsti­tel, auch wenn es bei Ein­leitung des Ver­fahrens bere­its volljährig gewe­sen und der Volljähri­ge­nun­ter­halt damit gar nicht Prozess­ge­gen­stand sei. Das Ein­ver­ständ­nis des Kindes sei nicht erforder­lich. Im Einzel­nen erwägt das Bun­des­gericht, der Beschw­erde­führer sei … weit­er­lesen

CA.2020.10: Strafrechtliche Verwertbarkeit von Aussagen im Rahmen eines FINMA-Enforcementverfahrens

Im Urteil CA.2020.10 vom 2. August 2021 entsch­ied das Bun­desstrafgericht über die Frage der strafrechtlichen Ver­w­ert­barkeit von Aus­sagen im Rah­men eines Enforce­mentver­fahrens der FINMA. Hin­ter­grund war ein Ver­fahren der FINMA gegen einen Beauf­sichtigten, in dessen Folge das EFD ein Ver­wal­tungsstrafver­fahren eröffnet hat­te. Zum Zeit­punkt der Ein­ver­nahme durch die FINMA galt der Ein­ver­nommene jedoch noch nicht als Beschuldigter, weshalb im Raum stand, ob der “nemo tenetur”-Grundsatz gewahrt wor­den war.

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1B_473/2021: Zulässigkeit von Überwachungsmassnahmen

Im Urteil 1B_473/2021 vom 25. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht die Zuläs­sigkeit ein­er Überwachung des Post- und Fer­n­melde­v­erkehrs. Hin­ter­grund war ein Strafver­fahren der Staat­san­waltschaft Lenzburg-Aarau, die auf­grund des Ver­dachts ver­schieden­er Ein­bruchdieb­stäh­le Rand­dat­en des Mobil­tele­fons des Beschuldigten erhoben hat­te, woge­gen dieser nach Offen­le­gung der durchge­führten Überwachungs­mass­nahme Beschw­erde führte.

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1B_612/2021: Voraussetzungen für Untersuchungs- und Sicherheitshaft

Im Urteil 1B_612/2021 vom 24. Novem­ber 2021 hat sich das Bun­des­gericht mit den Voraus­set­zun­gen der Anord­nung von Sicher­heit­shaft befasst. Das Region­al­gericht Ober­land verurteilte einen Beschuldigten u.a. wegen ver­sucht­en Mordes zu ein­er Frei­heitsstrafe von 14 Jahren, nach­dem dieser mehrere Schüsse auf seine Ex-Part­ner­in abge­feuert hatte.

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Neue Regeln zur relativen Marktmacht im Kartellrecht per 1. Januar 2022

Per 1. Jan­u­ar 2022 treten die neuen Vorschriften zur rel­a­tiv­en Mark­t­macht im Schweiz­er Kartell­recht zur Anwen­dung.  Bei den neuen Bes­tim­mungen des Kartellge­set­zes zur rel­a­tiv­en Mark­t­macht han­delt es sich um einen indi­rek­ten Gegen­vorschlag des Par­la­ments zur Fair-Preis-Ini­­ti­a­­tive, welche auf­grund dieses Gegen­vorschlags zurück­ge­zo­gen wurde. Mit dieser Geset­zes­re­vi­sion wird das bish­erige kartell­rechtliche Miss­brauchsver­bot auf rel­a­tiv mark­t­mächtige Unternehmen aus­gedehnt. … weit­er­lesen

8C_272/2021: Arbeitslosenversicherung; Kurzarbeitsentschädigung, Rückerstattung (amtl. Publ.)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 8C_272/2021 vom 17. Novem­ber 2021 bestätigte das Bun­des­gericht ein Urteil des Kan­ton­s­gerichts Luzern, wonach Ferien- und Feiertagsentschädi­gun­gen bei Monat­slöh­n­ern im sum­marischen Ver­fahren auf Kurzarbeit­sentschädi­gung mit zu berück­sichti­gen sind. Die Vorin­stanz hat­te die dies­bezügliche Ver­wal­tung­sprax­is seit Ein­führung des sum­marischen Ver­fahrens auf Kurzarbeit­sentschädi­gung im Rah­men der COVID-19-Pan­demie kor­rigiert. Dem Urteil lag … weit­er­lesen

6B_727/2020: Fahrlässige Tötung / Ärztliche Sorgfaltspflicht (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_727/2020 sprach das Bun­des­gericht einen Hausarzt vom Vor­wurf der fahrläs­si­gen Tötung frei, nach­dem dessen Pati­entin auf­grund der Ein­nahme eines durch ihn ver­schriebe­nen Medika­ments an den Fol­gen eines ana­phy­lak­tis­chen Schocks ver­stor­ben war. Die Erben war­fen dem Arzt die Ver­let­zung sein­er Sorgfalt­spflicht vor, da er hätte wis­sen müssen, dass Cefurox­im bei ein­er Peni­cil­li­nal­lergie nicht ver­schrieben wer­den dürfe.

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6B_1138/2020: Strafzumessung bei retrospektiver Konkurrenz

Im Urteil 6B_1138/2020 vom 2. Novem­ber 2021 bestätigte das Bun­des­gericht dessen Recht­sprechung zur Strafzumes­sung bei ret­ro­spek­tiv­er Konkur­renz nach dem Asper­a­tionsprinzip. Hin­ter­grund der Beschw­erde war ein Schuld­spruch des Krim­i­nal­gerichts Luzern vom 26. August 2016 wegen mehrfach­er unge­treuer Geschäfts­be­sorgung, mehrfachen gewerb­smäs­si­gen Betrugs sowie mehrfach­er Urkun­den­fälschung zu ein­er Frei­heitsstrafe von sechs Jahren.

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1B_333/2021: Zuständigkeit für die Prüfung von Ausstandsbegehren (amtl. Publ.)

Im Urteil 1B_333/2021 vom 5. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht die Zuständigkeit für die Beurteilung von Aus­stands­begehren im Strafver­fahren. Hin­ter­grund des Entschei­ds war eine Anklage der Staat­san­waltschaft I des Kan­tons Zürich beim Bezirks­gericht Hor­gen wegen Ver­dachts auf Mord und weit­ere Delik­te. Der Beschuldigte stellte daraufhin ein Aus­stands­begehren gegen den ver­fahrenslei­t­en­den Staat­san­walt wegen Befan­gen­heit. Das Bezirks­gericht wies das Gesuch als unbe­grün­det ab.

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8C_463/2021: Arbeitslosenversicherung; Kurzarbeitsentschädigung (amtl. Publikation)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 8C_463/2021 vom 9. Novem­ber 2021 beurteilte das Bun­des­gericht den Anspruchs­be­ginn eines Fuss­ball­clubs auf Kurzarbeit­sentschädi­gung im Zusam­men­hang mit der COVID-19-Pan­demie unter Über­prü­fung der dies­bezüglich erlasse­nen Weisun­gen des SECO. Zusam­menge­fasst lag dem Urteil fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Der Fuss­ball­club A AG (Beschw­erde­führerin) habe am 24. März 2020 (Datum der Postauf­gabe) eine Voran­mel­dung für … weit­er­lesen