5A_90/2021: Negative Feststellungsklage des Kindesunterhaltsschuldners

Im Urteil 5A_90/2021 vom 1.2.2022 behan­delt das Bun­des­gericht die neg­a­tive Fest­stel­lungsklage eines Kindesun­ter­haltss­chuld­ners, ins­beson­dere äussert es sich zur örtlichen Zuständigkeit. Örtlich zuständig sind gemäss Urteil nach Art. 10 Abs. 1 lit. a ZPO die Gerichte am Wohn­sitz der beklagten Partei; der auf neg­a­tive Fest­stel­lung kla­gende Kindesun­ter­haltss­chuld­ner kann sich nicht auf den für selb­ständi­ge Unter­halt­skla­gen des … weit­er­lesen

6B_781/2020: Amtsmissbrauch durch Polizisten

Im Urteil 6B_781/2020 vom 17. Jan­u­ar 2022 bestätigte das Bun­des­gericht einen Schuld­spruch wegen Amtsmiss­brauchs gegen einen Polizeibeamten, nach­dem dieser anlässlich ein­er nächtlichen Anhal­tung den arrestierten und in Folge wehr­los in Bauch­lage auf dem Boden liegen­den Ange­hal­te­nen mit seinem recht­en Fuss ins Gesicht getreten und dessen Kopf mit den Hän­den mehrfach gegen den Boden geschla­gen hat­te. Die Vorin­stanz verurteilte den Polizis­ten nach diesem Vor­fall zu ein­er bed­ingten Geld­strafe von 180 Tagessätzen zu CHF 80.00.

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4A_442/2021: Verteilung Prozesskosten (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hielt in diesem Urteil fest, dass  bei der Frage der Verteilung der Prozesskosten gemäss Art. 106 ZPO auf das Gesamtergeb­nis des Prozess­es in der Haupt­sache abzustellen sei, während der Entscheid des Gerichts über einzelne Angriffs- oder Vertei­di­gungsmit­tel keinen Ein­fluss auf diese Verteilung habe. Hin­ter­grund war eine neg­a­tive Fest­stel­lungsklage mit einem Stre­itwert von rund … weit­er­lesen

5A_367/2021: Art. 82 OR in der provisorischen Rechtsöffnung (amtl. publ., Franz.)

In diesem zur Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid 5A_367/2021 vom 14. Dezem­ber 2021 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage der Einrede nach Art. 82 OR im pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsver­fahren, wenn der Betriebene gel­tend macht, dass der Gläu­biger seine Leis­tung nicht gehörig ange­boten habe. Das Bun­des­gericht erwog in Änderung sein­er Recht­sprechung, dass die pro­vi­sorische Recht­söff­nung zu erteilen ist, … weit­er­lesen

4A_360/2021: Sachliche Zuständigkeit des Arbeitsgerichts; Vertragsqualifikation

Im Urteil 4A_360/2021 vom 6. Jan­u­ar 2022 beurteilte das Bun­des­gericht die Zuständigkeit des Arbeits­gerichts im Zusam­men­hang mit ein­er eingeklagten Forderung ein­er Recht­san­wältin aus ein­er Zusam­me­nar­beitsvere­in­barung mit ein­er Kan­zlei zur Erbringung anwaltlich­er Dien­stleis­tun­gen. Die vorin­stan­zlichen Gerichte des Kan­tons Zürich hat­ten die Zuständigkeit des Arbeits­gerichts verneint, woge­gen die als Kon­sulentin tätige Recht­san­wältin mit Beschw­erde in Zivil­sachen ans … weit­er­lesen

5A_294/2021: Kompetenzabgrenzung zwischen Eheschutz- und Scheidungsgericht (amtl. Publ.)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 5A_294/2021 vom 7.12.2021 äussert sich das Bun­des­gericht ein weit­eres Mal zur Kom­pe­ten­z­ab­gren­zung zwis­chen dem Eheschutz- und dem Schei­dungs­gericht. Es beant­wortet die zwis­chen kan­tonalen Höch­st­gericht­en umstrit­tene Rechts­frage, ob das Eheschutzgericht Tat­sachen, die sich erst nach Ein­leitung des Schei­dungsver­fahrens ereignet haben, bei seinem Entscheid zu berück­sichti­gen hat. Es bejaht diese Frage. Urteil­szusam­men­fas­sung … weit­er­lesen

4A_394/2021: Beweismass für die Voraussetzungen nach Art. 40 VVG (amtl. publ.)

Im zur Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid 4A_394/2021 vom 11. Jan­u­ar 2022 set­zte sich das Bun­des­gericht mit der Frage des Beweis­mass­es für die Voraus­set­zun­gen nach Art. 40 VVG auseinan­der. Das Bun­des­gericht stellte klar, dass das Beweis­mass der über­wiegen­den Wahrschein­lichkeit eine Beweis­not voraus­set­zt. Entsprechend ist zu prüfen, ob für den von der Ver­sicherung obliegen­den Beweis der betrügerischen Begrün­dung … weit­er­lesen

5A_75/2020: Passivlegitimation im Abänderungsprozess (amtl. Publ.)

Im zur amtlichen Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 5A_75/2020 vom 12.1.2022 ändert das Bun­des­gericht seine Recht­sprechung zur Pas­sivle­git­i­ma­tion bei Abän­derung von Kindesun­ter­halts­beiträ­gen, die durch das Gemein­we­sen bevorschusst wer­den. Bis­lang hat­te der Unter­halt­spflichtige, der seine Unter­haltss­chuld her­ab­set­zen oder aufheben lassen wollte, in diesen Fällen gemäss BGE 143 III 177 das Kind und das bevorschussende Gemein­we­sen gemein­sam ins Recht … weit­er­lesen

BGE 147 III 226: keine Beschwerdelegitimation des Gläubigers gegen einen Ermächtigungsentscheid des Nachlassgerichts (Art. 298 Abs. 2 SchKG)

In diesem amtlich pub­lizierten Entscheid BGE 147 III 226 vom 18. März 2021 hat­te sich das Bun­des­gericht mit diversen Fra­gen im Zusam­men­hang mit ein­er Nach­lassstun­dung zu befassen. Das Bun­des­gericht erwog, dass die Gewährung der pro­vi­sorischen Nach­lassstun­dung (Art. 293a SchKG) ein Ermessensentscheid ist, der nur aus­nahm­sweise nichtig sein kann. Sodann bestätigte das Bun­des­gericht den Entscheid der … weit­er­lesen

4A_449/2021: Erfüllungsort gem. Art. 5 Ziff. 1 lit. b LugÜ (amtl. Publ.)

In diesem Urteil klärte das Bun­des­gericht, dass bei ein­er Pflicht der Verkäuferin, die Ware zur Liefer­ung bere­itzustellen, als Liefer­ort i.S.v. Art. 5 Ziff. 1 lit. b LugÜ jen­er Ort gelte, an dem die Ware zur Ver­fü­gung gestellt werde. Dabei sei irrel­e­vant, wer die Ware abhole. Hin­ter­grund dieses Urteils war eine Beschw­erde­führerin mit Sitz in den … weit­er­lesen